Training, Wettkampf und andere Sünden

31.07.2022 – Halbmarathon mit Umwegen

5 Wochen nach dem letzten Halbmarathon, den wir im Team souverän mit Platz 1 und 2, sowie dem Teamsieg und Streckenrekord finishten (Ich belegte Platz 2), stand ich wieder am Start eines Halbmarathon. Diesen lief ich mit weniger Ambition, allerdings nicht mit weniger Erfolg. Doch beinahe hätte ich den Start verpasst bzw. noch vor der Ankunft am Start abgebrochen. Wie kam es dazu und wie „Verlief“ der Lauf?

Vor dem Start:
Der Wecker stand bereits auf 05:20h, um meine Bahn um 06:11h zu erreichen. Da ich meinen E-Roller dabei hatte, war der Weg zur ersten Bahn sehr entspannt. Bergab, einfach draufstellen und losrollen. Die erste und zweite S-Bahn fuhr auch pünktlich los. Leider kamen aber dann die Probleme. Ein Fahrgast der sich nicht entscheiden konnte ob er denn nun mit dieser oder einer der vielen anderen Bahnen fahren möchte und deshalb immer wieder ein und ausstieg hielt den Verkehr lang genug auf, sodass ich meine Bahn nach Obertshausen nicht mehr bekam (danke dafür). Die nächste Bahn fuhr 60min später also musste eine Alternative her. Eine andere Bahn hielt 5km vom Start und da ich ja meinen Roller dabei hatte, entschied ich mich für diese Option. Leider waren die 5km etwas schwieriger als erhofft. Mein Navi führte mich über Felder und die dichtesten Wälder. Stellenweise erinnerte das an eine Urwald-Expedition mit geschultertem Roller. Man könnte sagen, es war ausgiebiges WarmUp.

Ankunft – 15min vor Start – Startnummer abholen – Umziehen – schnell noch auf WC – Joggen zum Start und Los!

Der Lauf:
Da der Lauf bloß als Trainingslauf geplant war und ich im Vorfeld in dieser Woche schon die 100km knackte, ging ich den Halbmarathon entsprechend passiv an. Schon auf den ersten 300m auf der Aschebahn wählte ich das Tempo so, das ich ohne Druck aber mit einem guten Laufstil lief. Zu meiner Verwunderung war ich direkt in der Führung mit dabei. Da ich aber ungern eine Gruppe anführe oder Konkurrenten im Windschatten habe, zog ich das Tempo etwas an und lief mir einen kleinen Vorsprung raus. Diesen durfte ich dann aber auch sehr bald wieder aufgeben, da sich das Führungsfahrzeug verfuhr. Ein falschen Weg rein, wieder zurück und wieder auf den falschen Weg. Anschließend kurz stehen bleiben, neu orientieren, sehen das immer mehr Läufer dort ankommen. Nachdem sich das Führungsfahrzeug entschied wo es denn nun lang geht, war ich irgendwo in der Top 20 unterwegs und da ich nicht an der Kreuzung stand, sondern mitten auf dem falschen Weg durfte ich da auch erstmal wieder aufholen. Dezent abgefuckt und irgendwo in der Top20 zog ich dann das Tempo etwas an. Ich wollte wieder nach vorne und denjenigen, der sich nichtmal die Top 10 verdiente von Platz 1 verdrängen. Als ich das dann endlich schaffte blieb ich ne ganze Weile alleine vorne und bekam Seitenstechen. Das war mir aber auch ziemlich egal und ich habe einfach entspannt das Tempo rausgenommen. Irgendwann kam dann der zweitplatzierte, der mich mit einem Lächeln überholte und fragte ob denn alles oke sei. Ich sagte ihm, ich habe Seitenstechen und mache etwas langsamer. Doch mit dem Gedanken an der falschen Führung und der verloren gegangenen Zeit wurde ich wieder etwas aggressiv und zog das Tempo langsam wieder an. Mein Konkurrent hatte da schon gut 100m Vorsprung aber bis zum Ziel waren es ja noch einige KM. Nach einer Weile überholte ich ihn und da er wirklich schnell zu sein schien und sich den Platz 1 verdient hätte, habe ich ihn mitgezogen und legte ihm nahe an einem VP etwas zu trinken. Die an der VP dachten, ich wolle ihn dadurch verlangsamen aber mir war klar, dass wenn er nichts trinkt, wird er Tempo verlieren. Er nahm nichts, ich trank kurz darauf mein Trink-Gel und er verschwand hinter mir (Schade. Bro, bei dem Wetter ist es wichtig Flüssigkeit zu sich zu nehmen). Bald darauf überholte ich die ersten 10km Läufer, die etwa 20min nach uns starteten und lief als erster ins Ziel. Was mit dem kurzzeitig unverdienten ersten wurde, weiß ich nicht aber in der Top 5 war er wohl nicht mehr.

Nach dem Rennen:
Das rennen war die Einleitung ins Trainingslager. Es geht also ohne Pause weiter in Tempo und Umfänge.

Trainingslager 22.11.2021

Mein erstes Trainingslager mit dem CISM- Team und zugleich mein erstes Trainingslager überhaupt ist nun Teil meiner Geschichte. Ursprünglich angereist um ein Cross-Rennen mit 110% zu laufen, wurde dieses wegen Covid abgesagt und dank unseres Team Manager zu einem Trainingslager umfunktioniert. Eine mega Woche in den Bergen, mit viel Sonnenschein und Schnee, noch bevor dieser im Tal und auf social Media ankam.

Diese Woche war mit bis zu drei Sporteinheiten am Tag, eine der sportlichsten Wochen, die ich seit langem hatte. Es ging schon früh zwischen 05:45h und 06:00h mit der ersten Einheit los und statt der gewohnten einsamen Morgenrunde, mit einer kleinen Laufgruppe. Sehr angenehm 😊 . Zudem hatte diese Woche innerhalb von 3 Tagen mehr Höhenmeter, als ich sonst im Monat laufe. Erfrischend fordernd.





Zum Mittag liefen wir dann eine Sightseeing Runde auf nahegelegene Berge. Ich bin ja sowieso ein Fan von den Aussichten, die man auf Bergen genießen kann und der festen Überzeugung, sowas muss man sich verdienen. In meiner Heimat gibt es dazu bloß den Altkönig oder den großen Feldberg. Aussichten, die ich schon sehr oft sah. Doch dort zwischen Bayern und Österreich war alles neu. Die Landschaft, die Höhenmeter, die Aussicht, der Untergrund ….. Fesselnd spannend und ich glaube, ich habe das von uns allen wohl am meisten gefeiert 😊.





Und Abends?
+ Jo, also am Montag lief ich meine eigene Runde. Entspannt und alleine. Das war nunmal der Anreisetag und während andere Menschen nach 7-8h Anreise wohl erstmal entspannen wollen, entspanne ich am besten bei einer Joggingrunde.

+ Am Dienstag trieb es uns nach 2 fordernden Laufrunden abends in die Therme. Muss auch Mal sein.

+ Mittwoch stand für mich noch ein kleines Krafttraining an. Wiedermal alleine aber das kann man echt keinem verübeln, war die Woche doch schon weit über dem, was man sonst so auf dem Plan stehen hat.

+ Am Donnerstag hat mir der Tag dann auch gereicht.


Alles in allem war das eine sehr schöne Woche, die man gerne (wenn auch im Flachland und mit mehr Tempo) wiederholen kann.

An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an unseren Guide vor Ort und unseren Team Manager, ohne die diese Woche wohl nicht so abwechslungsreich wäre oder gar hätte ausfallen müssen.

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