
Nike Alphafly Next % 2
Der neue Elite-Racer von Nike, umgangssprachlich auch Alphafly 2 ist die Weiterentwicklung des Rekordschuhs Alphafly Next % und knüpft laut Aussage von Nike und verschiedener Verkaufsseiten an die Erfolgsstory seines Vorgängers an. Doch kann man den wohl schnellsten Straßenlaufschuh noch verbessern?
Was ist neu am Alphafly 2:
Sein auffälliges äußeres hat der Alphafly 2 behalten. In der voluminösen Außensohle aus dem High-End Schaumstoff „Zoom X“ liegt eine gebogene und von außen teilweise sichtbare Carbonfaserplatte namens Flyplate. Für den zusätzlichen Antrieb befinden sich im Vorfuß sichtbar 2 Zoom Air Kissen. Genau dort befindet sich eine Neuerung, unter den Zoom Air Kissen befindet sich im neuen Modell eine weitere Schicht ZOOM X. Die nächste Änderung befindet sich in der Gummierung, welche ein neues Profil bekommt und damit einen besseren Grip auf Nassen Straßen und Sandigen Wegen erhält. Das Upper, bekam ein Upgrade mit dem neuen Atomknit, welches die gleichen Vorteile wie das ursprüngliche Atomknit hat und sich zudem besser dem Fuß anpassen soll. Direkt unter dem Upper (also am Fuß) befindet sich zudem eine zusätzliche Polsterung um den Druck auf den Spann zu minimieren. Eine weitere auffällige Änderung ist an der Ferse zu finden. Der Bereich lässt sich nun nach hinten umknicken um leichter in den Schuh schlüpfen zu können. Einige Läufer hatten in der ersten Version wohl etwas Probleme damit. Man kann also sagen, dass der Alphafly 2 im zweiten Blick ein komplett neuer Schuh ist.
Wie läuft sich der Alphafly 2?
Zu allererst muss ich eingestehen, dass ich den Test wohl falsch angegangen bin. Meine Erwartung war es gewesen, einen Schuh zu laufen der wie der Alphafly ist aber dennoch mit dem kleinen extrakick nach vorn. Also das, was man aktuell bei jeder Weiterentwicklung anderer Carbon-Racer bekommt. Wie immer geht Nike aber auch hier wieder seinen eigenen Weg. Der Alphafly bleibt damit unantastbar und mich würde es nicht wundern, wenn man im Elitebereich weiterhin das Vorgängermodell sieht.
Der Alphafly 2 fühlt sich nicht mehr so „weich“ an, was mich bei den ersten Läufen mit meinen Erwartungen durchaus gestört hat allerdings wohl an der zusätzlichen Schicht ZOOM X liegt und von Nike so gewollt ist. Nach meinem Empfinden ist der Alphafly 2 ein neuer Vaporfly im Alphafly 2 Design. Ein Schuh, mit dem man durchaus von 10km bis zum Marathon Tempo machen kann und dank des neuen Profils sogar auf sandigen Böden (wie man sie von den Kenia-Videos kennt) oder Volks-Waldläufen einen guten Grip hat. Im Gegensatz zum Alphafly kann man mit der neuen Version auf Sportplätzen seine Intervalle rocken ohne dass es sich schwammig anfühlt und hat auf Asphalt ein durchaus besseres Tempogefühl. Leider kann ich das leichtere Anziehen der neuen Version nicht bestätigen. Ich hatte sogar damit zu kämpfen in den Schuh zu kommen. Wenn ich ihn aber dann endlich an hatte und damit unterwegs war, hat er definitiv gepasst. Bergauf, bergab, in jeglichen Kurven und bei jedem Tempo hat der Schuh bombenfest am Fuß gesessen. Tempowechsel mit einhergehendem Wechsel vom Vorfuß- zum bremsenden Fersenlauf und anschließender Tempoverschärfung hat der Schuh ebenso locker mitgemacht wie Tempodauerläufe. Auch die Verschleißerscheinungen sind nach gut 100km nicht anders als bei seinem Vorgänger.
Kurz gesagt: Bist du ein Freund der Varporfly Reihe, dann kommst du mit dem Alphafly 2 sicher voll auf deine Kosten. Wer allerdings das Lauffeeling des Alphafly erwartet, bleibt lieber beim Vorgänger.
Technische Daten: Sprengung 8mm ; Gewicht Gr.EU43 243grm
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Adidas Adizero Adios Pro 3
Das dritte Modell der Adios Pro Serie ist nun schon seit einem Monat auf dem Markt. Zeit genug um den Schuh ausgiebig auf seine Stärken und Schwächen zu testen, zu prüfen ob er hält was er verspricht und was mit den Bereichen ist, für die er nicht gemacht oder sogar im Wettkampf verboten ist ( Tartanbahn / Stadion ).
Asphalt, Wettkampf, Tempo.
Kommen diese drei Punkte zusammen, fühlt sich der Adizero Adios Pro 3 nach angaben des Herstellers Adidas wie zuhause. Tatsächlich kann auch ich nichts Gegenteiliges behaupten. Allerdings ist auch das wieder der Punkt erreicht, wo der Schuh für die Masse der Läufer uninteressant wird. Der Schuh ist eine Aktie und die Währung ist Geschwindigkeit. Nur wer wirklich Tempo investieren kann, kann auch Tempo gewinnen und das Mindestgebot liegt nach meiner Erfahrung bei (für Carbon Racer) geringen 3:40/km. Bis dahin reicht aber auch locker der Adizero Boston 10 und 11*. Gibt man dem Adizero Adios Pro 3 aber sein gefordertes Mindestgebot, so belohnt er dich mit einem sehr stabilen Feeling, einen überzeugenden Vortrieb, der dich in die nächst höhere Tempostufe befördern will und der nach meinem Empfinden sehr guten und nicht zu weichen Dämpfung in der Landephase. Vor allem den letzten Punkt spürte ich im Gegensatz zu seinem Vorgänger als deutliche Verbesserung. (dazu später mehr).
Wofür er weder gebaut, noch erlaubt ist (Im Wettkampf gem. IAAF)
Auf der Tartanbahn fühlt der Schuh sich im Gegensatz zum Asphalt nicht sehr wohl. Die Dämpfung des Schuhs und die der Bahn kombiniert machen den Schuh sehr schwammig. Vielleicht bin ich auch einfach zu langsam gelaufen aber da dies ein Langstreckenschuh mit der Kerndisziplin vom Halb- bis zum Marathon ist, macht eine Pace welche wesentlich schneller ist als 3:00/km im Test absolut keinen Sinn. Fakt ist, der Schuh ist in dem Bereich verboten und für uns Langstreckler macht er auf diesem Terrain keinen Sinn. Dafür stellt uns der Hersteller aber auch bspw. den Adizero Avanti TYO zur Verfügung.
Schneller Schuh zum langsam Laufen?
Wie im ersten Absatz bereits geschrieben gibt es für langsamere Läufer die wesentlich kostengünstigeren und besser geeigneten Allrounder Adizero Boston 10 und 11*. Im Gegensatz zu einigen anderen Herstellern kann man mit dem Adizero Adios Pro 3 zwar auch langsam laufen, ohne sich damit dauerhafte Schäden zu holen, er bietet aber keinerlei Mehrwert. Der Vortrieb bleibt aus, die Dämpfung und Carbonelemente greifen noch nicht, es macht einfach keinen Sinn. Vorteil für jene Läufer, die auch den Halb- Marathon in einer Pace von unter 3:45/km laufen können: Wir können mit diesem Model direkt das Warm-Up starten.
* Die Modelle Boston 10 und 11 sind immer gemeinsam genannt, weil sie keinen wesentlich nennbaren Unterschiede, außer einer größeren Zehenbox im Boston 11 aufweisen
Neuerungen vom Adios Pro 2 zum Adios Pro 3
+ Die Sohle erhält Cuts und erinnert an den für 5 – 10km entwickelten Takumi Sen 8
+ Die Sprengung reduziert sich auf 6,5mm
+ Die Basis der Schuhe ist etwas breiter und damit stabiler
+ Die Energy Rods sind komplett überarbeitet (siehe Bild)
+ Luftigeres Material, leicht verstärkt an problematischen Stellen
+ Gewicht Gr US9 215grm.
Getestet auf:
Tartanbahn, befestigte Waldwege, Asphalt, Uphill, downhill.
„Meiner Meinung nach endlich Mal ein Schuh, der es nicht bloß mit den Schnellsten Schuhen aufnehmen kann, sondern das Potenzial hat ganz vorne mitzuwirken.“
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Asics Metaspeed Sky +
Einer der nach meiner Erfahrung schnellsten Schuhe auf dem Markt bekommt ein Plus.
Was ist neu am MetaSpeed Sky + und wofür steht das Plus?
+ Der Sky+ hat eine noch größere Menge FF-Blast-Turbo Schaumstoff im Bereich des Vorfußes (4% mehr) um dem Läufer bei jedem Schritt ein wenig mehr Energie zurück geben zu können.
+ Die Carbonplatte sitzt jetzt etwas weiter oben (näher am Fuß) um das Zusammenspiel zwischen Asics spezieller Schaum-Dämpfung und dem Carbon-Element zu verbessern
+ Die Schnürsenkel haben ein Upgrade erhalten und haben jetzt sowas wie kleine Zähne. Ein sehr kleines Detail, welches bei Läufen im Regen Gold wert sein kann, weil der Schuh sich dadurch nicht selbstständig lockert oder öffnet.
+ Die Außensohle hat sich in Menge und Profil leicht verändert. Asics spricht hierbei von Mehr Rubber (mehr Außensohle). Nach meiner Auffassung ist es bloß anders designt und angeordnet. Vielleicht einen Millimeter dicker.
+ Mit den Neuerungen, welche Du auch auf den Bildern sehen kannst, kommt der Sky+ auf 10grm mehr gegenüber seinem Vorgänger.




Wie Läuft sich der Schuh?
Der Sky+ ist ganz klar für schnelle Läufer auf der Langdistanz gemacht und wer auf 10km nicht unbedingt mit direkten Schuhen Laufen will, der kann ihn von 10km bis zum Marathon nutzen und sicherlich mit genügend Training seine Bestzeiten knacken. Eine Läuferin sagte mir beim kurzen Joggen, dass der Schuh sich ungewohnt weich, eher instabil anfühlt. Dies zeigt klar, dass man ein Trainierter Läufer sein muss um diesen Schuh zu händeln. Nach meinem Empfinden kann man den Schuh getrost auch zum Einlaufen und das Lauf ABC tragen, sollte ihn aber beim Joggen zuhause lassen. Der ist für Tempo gemacht und das lässt er dich auch spüren. Als ich das Tempo auf mehr oder minder Marathontempo angezogen habe fühlte sich das sehr entspannt und ich spürte wie der Schuh mir zu arbeitet und die Stoßbelastung von meinen Muskeln fern hielt. Die 4km (in 3:27/km mit leichtem Gegenwind und 9m Höhengewinn) vergingen dabei wie im Flug. Nach einem kurzen langsamen Abschnitt erhöhte ich wieder das Tempo und lieferte mir ein Rennen mit E-Scootern, welches ich zum Entsetzen der Fahrer knapp gewann. Der Schuh kann also Tempo und gibt dir mit jedem Schritt das Gefühl noch ein wenig mehr zu wollen. Dabei nimmt er Kurven, Up- und Downhills auf Asphalt sowie Pflastersteine ohne Probleme und gibt dem Läufer ein sicheres Gefühl. Meiner Meinung nach, ein Schuh der neben dem MetaSpeed Sky und dem Nike Alphafly in der Gleichung: „Carbon + Dämpfung = Geschwindigkeit“ auf ein Podium gehören.
Und in Anlehnung an den Metaspeed Sky.
Warum hat das neue Model ein Plus und keine 2? Das beantwortet Asics mit folgender und sich mir bestätigender Aussage. Es ist kein neues Model, keine große Weiterentwicklung. Der Schuh hat bloß an einigen Stellen ein kleines Update bekommen. Das Augenmerk liegt hierbei an den 4% mehr Dämpfungsschaum und der nach oben gerutschten Carbonplatte. Ansonsten ist der Schuh unverändert. Tatsächlich sage auch ich, mit dem Vorgänger macht man nicht viel falsch. Auch der ist schon weltspitze. Wer den schon gelaufen ist und sich sagt: „Ich brauche noch das +“, der wird es dort finden. Für alle anderen reicht aber das Vorgängermodel komplett aus. Schnelle Läufer finden in beiden Schuhen ihre Freude.
(Mit Läufer ist immer Läufer m/w/d gemeint. Es ist mir nur zu blöd das immer wieder neu zu schreiben)
Eckdaten:
Gewicht: 205g bei Größe US9
Pronation: Neutral
Einsatz: Wettkampf, Straße
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True-Motion U-Tech NEVOS ELEMENTS
Die nasse, trockene, warme und kalte Jahreszeit ist angebrochen. Wenn wir auf die vergangenen Jahre zurückblicken, sehen wir, dass wir vor allem im letzten Jahresdrittel kein konstantes Wetter erwarten können. Für uns Läufer wäre deshalb ein Laufschuh wünschenswert, der für möglichst viele Wetterlagen und Untergründe konzipiert wurde. Genau das liefert nach eigener Aussage (Beschreibung auf der Homepage) in diesem Jahr die Firma „True Motion“. Doch hält der Schuh auch, was uns versprochen wird? Genau das habe ich im September auf über 300km und verschiedenen Untergründen sowie Wetterlagen für dich getestet.

Zu den Testkriterien:
Ich habe Punkte in den Test mit einbezogen, die so mehr oder weniger auf der True Motion Homepage versprochen werden.
1 – Zentriertes Abrollen (Laufgefühl)
2 – Rutschfeste Außensohle
3 – Wasserabweisendes Obermaterial
4 – Off-Road bei Wind und Wetter
++Zentriertes Abrollen:
Was der Hersteller verspricht: Ein waldbodenweiches Aufsetzen, bewegungsnatürliche Stabilität und Sicherheit in der gesamten Laufgeometrie, sowie eine Reaktionsdynamik beim Abdruck.
++Meine Erfahrung:
Das Aufsetzen mit dem Nevos Elements lässt sich tatsächlich mit dem Laufen auf Waldboden oder Wiese vergleichen, ohne dabei an Stabilität einzubüßen. Der Schuh fühlt sich mit jedem Schritt auf Asphalt und Waldboden sehr komfortabel an und selbst an Tagen, an denen man bereits vor dem Lauf 8h auf den Beinen verbrachte, macht das Laufen damit Spaß und die Beine fühlen sich fast frisch an. Dank der U-Tech Sohlenkonstruktion behält man zudem einen ordentlichen und stabilen Bewegungsablauf bei. Dieses Versprechen wurde somit ganz klar gehalten.
++Rutschfeste Außensohle:
Was der Hersteller verspricht: Eine rutschfeste Außensohle soll ein sicheres Lauferlebnis ohne Kompromisse ermöglichen.
++Meine Erfahrung:
Der Schuh hat einen super Grip auf nassen Asphalt und befestigten Waldwegen. Selbst wenn es Mal etwas schlammig wird, kann man mit dem Nevos Elements problemlos laufen ohne sich weiter Gedanken machen zu müssen. Von Kompromisslos würde ich hier allerdings nicht sprechen. Auf Singletrails habe ich den Grip der Schuhe durchaus an seine Grenzen geführt und 2-mal hat es mich mit dem Schuh auch hingelegt. Dazu sei aber gesagt, dass dort bereits so viel Schlamm vorhanden war, dass selbst ein Trailschuh dort an seine Grenzen gestoßen wäre. Ich kann also bestätigen, dass der Schuh durchaus rutschfest ist. Hier aber von „ohne Kompromisse“ zu sprechen ist allerdings etwas sehr hoch gegriffen. Wer vor hat, mit diesen Schuh an Regentagen Cross-Runden zu laufen, der macht mit diesen Schuh zwar nichts falsch, er sollte sich allerdings der Strecke und den Anforderungen bewusst sein.
++Wasserabweisendes Material:
Was der Hersteller verspricht: Trockenere Füße bei jeder Wetterlage durch wasserabweisendes Obermaterial
++Meine Erfahrung:
Auf den ersten Kilometern mit dem Schuh blieben die Füße sowohl auf Trails, auf nasser Wiese bei Pfützen und im Regen trocken. Leider hielt der Zustand nicht lange. Schon nach den ersten 100 gelaufenen Kilometer konnte das Wasser ohne Widerstand in den Schuh eindringen. Bei einer Unterhaltung mit einem der Firmengründer wurde zwar erwähnt, dass die Wasserfestigkeit nach einer Weile erneuert werden muss, allerdings finde ich sollte das auch bei intensiver Nutzung nicht bereits nach 100km der Fall sein. Diesen Punkt, der mir sehr wichtig war wurde damit nicht gehalten. Schließlich kann ich sonst auch jeden anderen Schuh mit einem geeigneten Spray Wasserfest machen.
Off-Road bei Wind und Wetter: Siehe Rutschfeste Außensohle.
Fazit: Der Schuh kann fast alles, was er verspricht und hat damit meinerseits 3,5 von 5 Sternen verdient.

Ein halber Stern Abzug, da er nicht kompromisslos rutschfest ist (andere Schuhe leisten da durchaus mehr), doch trotz des gröberen Profils ist er auch auf der Straße sehr bequem.
Ein Stern Abzug, weil er seine Wasserfestigkeit sehr früh verlor und das Wasser ungehindert eindringen konnte.
Unterm Strich kann ich den Schuh für den normalen gebrauch in den Monaten Oktober – März durchaus empfehlen.
Kleiner Bonus: Der Schuh ist recht dick. Kalte Füße habe daher weniger Chance.
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Brooks Hyperion Elite 2
Es ist wieder so weit! Brooks hat einen neuen Wettkampfschuh auf den Markt gebracht und mit dem Hyperion Elite 2 nicht nur seine erste Version verbessert, sondern im Punkt Haltbarkeit auch noch neue Maßstäbe im Bereich der Carbon-Renner gesetzt. Ich habe den Schuh bereits ausführlich testen dürfen und möchte meine Erfahrung mit Dir teilen.
Datenvergleich zum Hyperion Elite 1
Gewicht: HE2 – 215grm // HE1 – 196grm
Sprengung: HE2 – 8mm // HE1 – 8mm
Haltbarkeit: HE2 – 300 bis 600km // HE1 – 80 bis 160km
Meinung im Vergleich Hyperion Elite 1 zu Hyperion Elite 2
Mit dem Hyperion Elite 2 (HE2) hat Brooks seine erste Version anders als beispielsweise Nike es regelmäßig macht nicht auf das Abstellgleis verfrachtet, sie haben den Schuhen meiner Einschätzung nach viel mehr eine Spezialisierung gegeben. Der etwas softere (14% gedämpfter) und langlebigere HE2 hat nicht nur mit diesen beiden Merkmalen seine Position im Bereich der Marathon-Schuhe gefestigt, seine Sohle hat sich in Form sogar noch so weit verändert das er das Abrollen von Ferse zum Vorfuß wesentlich besser unterstützt. Die Veränderungen vom HE1 zum HE2 machen die erste Version aber nicht schlechter, viel mehr zeigt sie die Spezialisierung der jeweiligen Schuhe auf. Mit dem direkteren HE1 würde ich, bei der Wahl zwischen HE1 und HE2 keinen Marathon laufen, durch seine direktere Art, dem geringeren Gewicht und der wesentlichen Unterstützung von Mittelfuß zum Vorfuß eignet er sich ideal für Straßenläufe von 5km über 10km bis hin zum (je nach Laufstil) Halbmarathon, ab dem dann wiederrum der HE2 seinen Einsatz findet.

Mein Test:
Erster Eindruck: Beim Öffnen des Schuhkartons kam mir ein sehr vertrautes Bild entgegen. Kein Wunder, sind doch die Änderungen vom HE1 zum HE2 ausschließlich in der Sohle zu finden, als wolle uns Brooks sagen, das Upper und die Schnürung sind bereits perfekt gelungen. Beim ersten anprobieren bestätigte sich das nochmal. Während sich das Upper wie gewohnt um den Fuß legte, die Schnürung inklusive Schnürsenkel mit seinen kleinen Zacken (soll das selbstständige Öffnen der Schuhe verhindern) ein bekanntes Bild und vertrautes Gefühl auslösten, merkte man direkt das der Schuh etwas weicher war. (Hier sei aber gesagt, wer sich sowas weiches vorstellt wie Nike es vor lebt, der liegt falsch. Auch im HE2 hat man noch etwas mehr Stabilität als in bekannten Vaporfly Modellen.) Wie auch beim HE1 fragte mich der Schuh sofort, ob wir denn nicht einfach Mal direkt los laufen wollen. Dieses Gefühl spricht bei mir direkt die Kategorie „Wettkampf“ an.

Beim Lauf:
Der erste Lauf im Hyperion Elite 2 war ein lockerer Lauf über 24km auf dem ich selbstverständlich wieder alle Profile testete, die mir bei Wettkämpfen schon begegneten. Los ging es logischerweise auf Asphalt und obwohl ich das Gefühl meiner jeweiligen Tempobereiche sehr gut kenne, startete ich direkt mit einer Pace von 3:35min/km durch, was etwa 10sek/km schneller war als geplant. An dieser Stelle kann ich also sagen, ein erhöhtes Tempo fühlt sich im HE2 wesentlich entspannter an, als in meinen „normalen“ Laufschuhen. Das lag vor allem an den sehr entspannten Abrollverhalten und der wirklich spürbaren Energierückgewinnung. Der nächste Testabschnitt enthielt mehrere 90Grad und eine 180Grad Kurve, die mit dem Schuh, ohne ein Verrutschen des Fußes problemlos möglich waren. Uphill, Downhill und nochmal. Der Fuß bleibt wie festgeklebt an Ort und Stelle. Kein Unangenehmes Drücken beim Downhill (gabs leider bei anderen Modellen auch schon). Genau so soll das sein. Nun wollen wir aber Mal über befestigte Waldwege, den Grip testen. Mit einem dem Geländer angepassten Laufstil hat man auch hier keinerlei Schwierigkeiten, was dem Grip betrifft. Leider konnte ich noch keine Kilometer auf nassen Asphalt zurück legen, anhand des Profils der Laufsohle im Vergleich zum HE1, sollte das aber auch absolut kein Problem darstellen. 24km später komme ich zu dem Fazit, das sich die Zeiten in denen man seinen Schuh nicht spürt wohl zum Ende neigen. Vor dem Lauf spürt man einen Schuh an den Füßen und beim Lauf spürt man, das man nichts spürt. Es ist definitiv ein Rennschuh mit dem man viel Spaß und top Zeiten beim Lauf haben kann. Wegen seiner Haltbarkeit, braucht man zudem im Training zum kommenden Wettkampf keine Angst zu haben, das man den Schuh schon vor den großen Tag verschleißt. Danke dafür!
Wenn du weitere Fragen zum Brooks Hyperion Elite 2 hast, schreib sie doch einfach in die Kommentare.
Hättest du gerne einen Bericht oder Fragen zu einem anderen Schuh? Einfach fragen.!
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Brooks Hyperion Tempo
Ein paar Wochen nach dem Hyperion Elite, kam nun auch der Hyperion Tempo auf den Markt. Der um 100€ günstigere Trainingsschuh beziehungsweise das Gegenstück zum Wettkampfschuh (Hyperion Elite). Das Brooks sich dafür entschied zuerst den Wettkampfschuh auf den Markt zu bringen lag womöglich an der zeitlichen Auflage, wie lange ein Schuh für die Masse zugänglich sein muss um auch bei Meisterschaften und Olympia getragen werden zu dürfen. Ansonsten finde ich die Reihenfolge fragwürdig, aber jedem des seine.

Elite und Tempo im Vergleich.
Optisch schenken die beiden Varianten sich nicht viel, abgesehen von der Farbgebung, welche beim Hyperion Tempo in seiner ersten Variante in schwarz (Upper) hellblau (Sohle) daher kommt. Beim genaueren Hinsehen fallen dann aber doch einige Änderungen ins Auge. Zum Beispiel ist die Fersenkappe etwas dicker und höher und die Sohle ist nach hinten etwas länger sowie mit weitaus mehr Profil, für die etwas nassere Straße. Auch die inneren Werte wurden nochmal auf den Trainingsalltag angepasst. Der Hyperion Tempo verzichtet damit auf die Carbonfaserplatte und aus dem extrem leichten DNA Zero Mittelsohlenmaterial wurde eine DNA-Flash-Zwischensohle (Mit Stickstoff angereichertes Brooks-DNA). Das Gewicht des Schuhs wiegt statt 196g nun 210g (Größe EU43). Die Sprengung bleibt auch beim Hyperion Tempo bei 8mm
Mein Test:
Erstes Anprobieren: Die Passform war schonmal sehr angenehm, nichts drückte und die Dämpfung war der des Hyperion doch sehr ähnlich. Eine nicht zu starke Dämpfung, welche den Körper zum Loslaufen animiert. Das erste Mal das Gefühl, das dieser Schuh nicht nur Tempo heißt, sondern dies auch fordert.

Mit der Aussage von Brooks, dass man mit dem Hyperion Tempo seinen schnellsten Traingslauf absolvieren wird, kam für mich bloß eine Strecke in Frankfurt am Main in Frage. 10 Kilometer, 3 Brücken, 2 Treppen, kurz bergauf und bergab sowie ein kleiner Abschnitt auf Pflasterstein und hauptsächlich geradeaus. Die perfekte Strecke um ein solches Versprechen zu testen. Erstmal startete ich mit einem kleinen WarmUp bei dem man dann doch schon eine gute Dämpfung des Hyperion Tempo spürte, außer dem spürte man nichts. So soll es ein. Nun ging es an die Geschwindigkeit, also erstmal einen Kilometer in 3:25min/km, auch bei diesem Tempo wurde der Fuß gut geführt und die Dämpfung eliminierte die größeren Aufprallkräfte zuverlässig ohne dabei schwammig zu wirken. Auch auf dem Rest der Strecke war der Schuh zuverlässig am Fuß. Er rutschte weder auf Aufwärtspassagen, noch abwärts und konnte Tempowechsel und vor allem erneute Beschleunigungen wie beispielsweise nach der Treppe oder an Haarnadelkurven sehr gut umsetzen. Was man von dem Schuh nicht erwarten darf, ist das er einen bei einem effizienteren Laufstil unterstützt, wie dies beim Hyperion Elite oder beim Nike Vaporfly der Fall ist. Er macht genau das was er soll und setzt das um, was der Läufer bereits kann. Wer allerdings einen effizienten Laufstil hat, wird mit einem verstärkten Vortrieb ohne mehr Kraftaufwand (im Vergleich zu anderen Schuhen) belohnt.
Fazit: Es kommt sicher auf jeden Läufer individuell an mit welchem Schuh er am besten laufen kann. Für die schnellen Trainingsläufe ist der Brooks Hyperion Tempo aber allemal ein Blick wert. Man sollte nicht auf ein weiches Laufgefühl hoffen, kann sich aber vom Gefühl harter Racing Schuhe verabschieden. Ich selbst würde damit sogar an Wettkämpfen teilnehmen und diesen unter bestimmten umständen auch dem Hyperion Elite vorziehen.



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Brooks Hyperion Elite
Seit ein paar Wochen ist er bereits auf dem Markt. Der Brooks Hyperion Elite. Der Schuh, welcher dem Nike Vaporfly Next% die Stirn bieten will und demzufolge speziell für den Wettkampf entwickelt wurde. Ausgestattet mit der extrem leichten DNA ZERO Mittelsohle, welche sich Deinem Laufschritt anpassen und eine konstante Dämpfung bieten soll, ohne dabei wuchtig zu sein, und mit einer Carbonfaserplatte eingebettet in einer rocker Konstruktion, ist der Schuh ein reiner Asphalt-Wettkampfschuh für die Langdistanz (10km bis Marathon), welcher die Abrollbewegung von der Ferse zum Vorfuß fördert und Ermüdungserscheinungen mindert. Das altbekannte Lied, länger schneller laufen.

Testschuhe Größe: 43
Gewicht: 196grm.
Getestet bei: 15km Tempodauerlauf, Intervall 400m und 1000m
Mein Test:
Erster Eindruck: Beim Auspacken war der Schuh schonmal alles andere als auffällig. Ein graues, marmorähnliches Upper mit dem gewohnten Brooks Logo auf der Seite, graue Schnürsenkel und eine weiß-gelbe (nach vorn dunkler werdende) Sohle. Eine dünne Fersenkappe mit leichter Polsterung ist, vor allem wenn man die letzten Modelle von Nike kennt auch nichts besonderes mehr. Beim ersten Anprobieren merkte ich dann auch schon den ersten größeren Unterschied gegenüber den Vaporfly Modelllen, welche wesentlich mehr Dämpfen als der Brooks Hyperion Elite. Da ich mir schon bei Nike ein direkteres Gefühl wünschte und dieses den Schuh wesentlich stabiler macht, kam mir das sehr entgegen. Da sollte aber jeder selbst entscheiden ob und auf welchen Distanzen er mit diesem Schuh klar kommt. Für mich fühlte sich das klar nach Marathon an ?

Beim Lauf: Der erste Lauf mit dem Brooks Hyperion Elite war ein Tempodauerlauf über 15 asphaltierte KM. Der Schuh gibt mir ein sicheres stabiles aber durch die DNA ZERO Sohle gleichzeitig direktes und angenehm rückfederndes Laufgefühl. Quasi ein Zwischending von der härte der Wettkampfschuhe wie sie Mal waren und dem Gefühl wie sie seit Vaporfly sein können. Bei einem kurzen Streckenabschnitt über nassen Asphalt zeigt der Schuh zudem, dass er auch das problemlos und locker wecksteckt und weiter nach vorn will, was mir mit der Erfahrung der letzten Marathonläufe ein positives Gefühl gibt (es gab immer Regen…).
Als weiteren Pluspunkt trat die große Zehenbox der Brooks in Erscheinung. Damit ist der Fuß immernoch fest im Schuh, allerdings sind die Zehen nicht so eingeklemmt und man kann entspannt über den gesamten Vorfuß abrollen. Kurzum, je mehr ich mit dem Schuh laufe und ihn kennen lerne, je weniger Gedanken mache ich mir um ihn oder die Strecke. Es geht nur ums Laufen, um Tempo. Das weiß der Schuh und das vermittelt er mir eindeutig. Schade, dass ich ihn wegen Covid-19 nicht beim Hamburg Marathon tragen konnte. Sobald die Straßen wieder für Wettkämpfe freigegeben sind, darf er dann auch endlich zeigen was er im Wettkampf leisten kann. Mich hat er jetzt schon Überzeugt.
Wenn Du fragen zum Brooks Hyperion Elite hast, schreib sie gerne in die Kommentare oder auf Instagram: runlikestahl.de